Was geht, wenn nicht alles geht ?

oder: Die Suche nach dem Wesentlichen in der TOLLHAUS-Nachhaltigkeit


Nachhaltigkeit in der TOLLHAUS-Beleuchtung

- in der Beleuchtung in und um das Haus:
Die Beleuchtung der Hausfassade wurde komplett auf LED umgestellt.
Hier wird erheblich Strom eingespart und der Wartungsaufwand durch das Austauschen der defekten Leuchtmittel entfällt. 
Teile der Innenbeleuchtung sind bereits komplett auf LED umgestellt (ein Foyer, Seminarraum).
Weitere Umstellungen sind in Planung. Zu beachten gilt hierbei, dass sich die Atmosphäre nicht verändert.
Im Gegensatz zu warmem Halogen- und Glühlicht ist LED ein Kunstlicht und verhält sich komplett anders, gerade bezüglich der Dimm-Eigenschaften.


- in der Bühnentechnik:
Was das moderne „Showlicht“ betrifft wurde die Technik seit 2017 zu ca. 90% auf LED-Technik umgestellt. Wenn es um buntes Licht geht, ist LED unschlagbar. 
Schwierig wird es beim sog. Frontlicht und beim Einsatz im Bereich Tanztheater und neuer Zirkus. Hier hat sich die LED-Technik noch nicht durchgesetzt, es basiert zu nahezu 100% auf Halogenlicht.
Die Umstellung auf LED scheint hier noch mindestens einige Jahre entfernt zu sein. Klar ist uns, dass hier eine Umstellung aktuell weder wirtschaftlich noch aus ästhetisch / künstlerischen Gründen sinnvoll wäre. Hier gilt es den Markt zu beobachten. Problematisch ist auch die unbekannte Lebenszeit der LED-Lampen: während Halogenscheinwerfer oft Jahrzehnte alt sind und repariert werden können, ist eine Prognose bei den LED Lampen schwierig und es stellt sich uns mitunter die Frage, ob der geringere Stromverbrauch einen Austausch eines alten, vorhandenen Geräts gegen ein neues (mit hohem Ressourcenverbrauch bei der Produktion und unklarer Lebenszeit) rechtfertigt. 


Verbrauchsmaterial in der Technikabteilung
In der Veranstaltungstechnik werden oft größere Mengen an Verbrauchsmaterial eingesetzt.
Während sich Kabelbinder noch stellenweise durch wiederverwendbare Varianten ersetzen lassen, wird es aktuell noch schwierig beim Thema Klebeband („Gaffa“). Hier steht meist der Sicherheitsaspekt im Vordergrund (Fixierung von Kabeln u.ä., um Stolperfallen zu verhindern, Markieren von Absturzkanten). 
In der Tontechnik verwenden wir für Mikrofone anstelle von Einwegbatterien wiederaufladbare Akkus.
Eine Mülltrennung im Bühnenbereich wird versucht, allerdings mit begrenztem Erfolg, da es keine internationalen Standards gibt und die Beschriftung der Mülleimer seitens der Künstler*innen häufig ignoriert wird.


Nachhaltigkeit in der TOLLHAUS-Gastronomie 

Müllvermeidung und richtige Mülltrennung sind für uns wichtig.
·     Wir trennen unseren Müll und kompostieren auch.
·     Auf Strohhalme versuchen wir so gut es geht zu verzichten. In Ausnahmefällen kommen Exemplare aus Maisstärke zum EInsatz.
·     Des Weiteren nutzen wir keine Papiertücher, sondern Handtuchrollen, die gewaschen und wiederverwendet werden können.
·     Wir verwenden kein Einweg-Geschirr oder Besteck aus Plastik.
·     Auch der Großteil unserer Getränke kommt in Mehrweg-Flaschen.
·     Bei großen Veranstaltungen nutzen wir aus Sicherheitsgründen unsere ZELTIVAL-Becher. Diese werden gespült, abgetrocknet und wiederverwendet. Oft kooperieren wir bei „Becherveranstaltungen“ mit dem Netzwerk Viva con Agua. Die Gäste können ihr Becherpfand spenden, und Viva con Aqua unterstützt damit weltweit Projekte die einen menschenwürdigen Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen.


Der respektvolle Umgang mit Lebensmitteln hat einen hohen Stellenwert.
·     Wir verwerten Restbestände so gut es geht und sollten wir einmal keine Idee zur Weiterverarbeitung haben, arbeiten wir mit Foodsharern zusammen, die gute Verwendung für unsere Lebensmittel haben, wie z. B. Regale in Studentenwohnheimen oder Schulen.
·     Beim Einkauf achten wir immer mehr darauf, Marken zu unterstützen, die fairen Handel betreiben.
·     Unser gesamtes Teesortiment, unser Kakaopulver für heiße Schokolade sowie Schokoriegel beziehen wir von GEPA.
·     Bei unseren Limonaden sind wir diesen Sommer auf Lemonaid und ChariTea umgestiegen. Lemonaid und ChariTea e. V. spendet 5 Cent pro verkaufter Flasche und 10 Cent pro verkauftem Teekarton an Projekte, die das Ziel verfolgen, Menschen den Zugang zu unabhängigen, selbstbestimmten und nachhaltigen Lebensgrundlagen zu ermöglichen.
Noch ist nicht unser gesamtes Sortiment fair trade, nichts desto trotz legen wir großen Wert auf Regionalität und kurze Lieferwege.
·     So kommen beispielsweise all unsere Biersorten aus Alpirsbach im Schwarzwald.
·      Unseren Kaffee beziehen wir - noch näher - von unserem Nachbarn, der Rösterei Tostino.
·     Wir arbeiten mit der Bäckerei Reinmuth aus Karlsruhe und der Metzgerei Geiser im Murgtal, von der wir Würstchen und Burger für das ZELTIVAL beziehen, zusammen. 
 

Ein weiterer großer Teil unserer Arbeit ist die Kooperation mit unseren Nachbarn auf dem Schlachthof.
Kurze Lieferwege, direkter Austausch und gemeinsame Projekte stärken diese Zusammenarbeit.
·     Für Veranstaltungen wie das ZELTIVAL, das ATOLL-Festival oder Lametta arbeiten wir u. a. mit der Fettschmelze, der Rösterei Tostino und Café Alina zusammen.
·     Außerdem tagen bei uns gerne mal das K3, die Netzstrategen oder andere Nachbarn.
Dieser Austausch von Ressourcen (Personal, Räume, Dienstleistungen, Erfahrungen) ermöglicht tolle win-win Situationen und gemeinsame Projekte (Ausgeschlachtet/Schwein gehabt)


Nachhaltigkeit im Bezug auf Mobilität

Die meisten Tollhäusler kommen mit dem Fahrrad.  Auch die Besucher*innen des TOLLHAUS nutzen gerne die zahlreichen Fahrradständer, die von uns um das Haus herum aufgebaut stehen. Bei Festivals, zuletzt beim Zirkusfestival ATOLL, sind wir eine Kooperation mit Swapfiets eingegangen, die uns zahlreiche bikes für die Artist*innen zur Verfügung gestellt hat. Das TOLLHAUS verwaltet auch das Lasten-E-Bike für alle Nutzer*innen des Alten Schlachthofs.

Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber materieller, finanzieller und vor allem menschlicher Ressourcen bewusst und wollen dieses Bewusstsein gerne weiterentwickeln und an unsere Gäste, Künstler*innen und Kooperationspartner*innen weitergeben.