Abgesagt. Nächster Termin: 01.05.2026
Erklärung Jean-Philippe Kindler:
ABSAGE GROSSER TEILE DER KLASSENTREFFEN-TOUR
Das Folgende fällt mir unglaublich schwer.
Ich muss leider aus gesundheitlichen gründen VIELE meiner verbleibenden KLASSENTREFFEN-Tourtermine ersatzlos absagen.
Das ist ein Schritt, den ich zum ersten Mal in meinem Leben so gehe, leider weil ich ihn gehen muss. Bisher, in all den Jahren auf der Bühne, habe ich Auftritte wenn dann nur verschoben, es geht mir leider aber so schlecht, dass ich längere Zeit brauche, um mich zu erholen.
Da ich weiß, wie scheisse das für diejenigen unter euch ist, die Karten geholt haben, möchte ich zumindest umreissen, warum dieser Schritt alternativlos ist:
Ich habe mein Leben lang schon mit massiven psychischen Problemen zu kämpfen. Als ich im April letzten Jahres auf schrecklichste Weise meinen Vater verlor, kam vieles, was lange verdrängt war, wieder hoch. Ich stelle mich dem schon seit einigen Monaten in traumatherapeutischer Behandlung, was ganz viele fundamentale Ängste hochholt. Es gibt derzeit kaum einen Tag ohne akute Panik. zudem bin ich seit mehreren Monaten durchgehend erkältet. Ich muss mir eingestehen, dass es an der Zeit ist, mir intensiver helfen zu lassen.
Da ich finanziell von meinen Auftritten abhängig bin, ist das für mich selbst eine absolute Horror-Entscheidung, ich fürchte aber, dass es nicht anders geht. Auf dem nächsten Slide findet ihr eine Liste der Shows, die leider ersatzlos gestrichen werden. Auf dem übernächsten dann eine Liste der Shows, die ich spiele.
Wie habe ich entschieden, welche Shows ich spiele und welche nicht? Damit die Besserung seinen Weg geht, will ich nach den Shows entweder noch nach Hause kommen, oder aber bei meiner Familie in NRW übernachten können. Das hat sich als panikreduzierend herausgestellt und darauf höre ich. Bei „Kindler stößt an“ habe ich ob der Größe der Shows die Möglichkeit, helfende Personen mit auf Tour zu nehmen, das ist bei meiner Soloshow nicht der Fall.
AUSFALLENDE SHOWS:
13.2 - ASCHAFFENBURG
14.2 - Halle (Saale)
20.2 - KASSEL
21.2 - KARLSRUHE*
28.2 - UNTERSCHLEIßHEIM
20.3 - Frankfurt (Main)
21.3 - Heidelberg
22.3 - Reutlingen
5.4 - Freiburg*
26.4 - Witten
23.5 - Erlangen
Die Ticketanbieter erstatten euch bei online-Tickets den gezahlten Betrag automatisch zurück. Das dauert manchmal etwas, passiert aber. Wenn ihr sie physisch erworben habt, müsst ihr sie dort erstatten lassen, wo ihr sie gekauft habt.
*In Freiburg und Karlsruhe gibt es einen Sonderfall: in beiden Städten gastiere ich mit dem nächsten Programm (2026) in den exakt selben Locations. da können die Tickets übertragen werden, eine Rückgabe ist aber genau so möglich. Karlsruhe: 1.5.2026, Freiburg: 29.10.2026.
ZULETZT MÖCHTE ICH NOCH SAGEN, DASS MIR DIE ABSAGE DER TERMINE WIRKLICH VON HERZEN LEID TUT. ICH HABE NICHT UMSONST LANGE DAGEGEN ANGEKÄMPFT. WIR HABEN JETZT SCHON ÜBER 60 TERMINE DER KLASSENTREFFEN-TOUR GESPIELT UND EHRLICH LEUTE: ES WAR EINFACH NUR RICHTIG SCHÖN. DAS TUN ZU KÖNNEN BEDEUTET MIR DIE WELT UND ICH HABE GERADE MASSIVE ANGST DAVOR, ES VIELLEICHT GAR NICHT MEHR TUN ZU KÖNNEN, WENN ICH JETZT NICHT DIE NOTBREMSE ZIEHE.
MEIN DANK GEHT RAUS AN MEINE LIEBSTEN, DIE MICH ZU DIESEM SCHRITT IMMER WIEDER ERMUTIGT HABEN. <3
„Klassentreffen“ entspringt dem Bühnengenre der hemmungslosen Pöbelei: Es wird laut, es wird derb, es wird unversöhnlich. Es wird wohl noch nie zuvor einen Satiriker gegeben haben, der sowohl von der BILD-Zeitung, als auch von einigen Linken als „Hetzer“ bezeichnet wurde. Glücklicherweise haben beide Seiten Recht, denn Jean-Philippe Kindler will vor allem eines: Spalten. Die Satire des deutschen Kabarettpreisträgers will gesellschaftliche Gräben nicht nur aufzeigen, sondern noch weiter aufzerren, damit man diese nicht mehr übersehen kann.
„Klassentreffen“ ist eine Hommage an die Unversöhnlichkeit: Ob im WDR-Rundfunkrat oder in der abgerockten Studi-WG - Kindlers Inhalte lassen die Fetzen fliegen, dass einem das Karl-Marx-Gesichtstattoo von der Schläfe rutscht. Und dabei will er ja nur eines: Das Gemeinsame in der Spaltung finden. Im Kapitalismus geht das Gerücht um, so etwas wie soziale Klassen gäbe es nicht mehr: Denn wenn Großkonzerne mit Diversität werben, dann haben doch schließlich alle Menschen die gleiche Chance - zumindest darauf, ausgebeutet zu werden. Und doch gibt es sie, die gute alte Klasse. Die Champagner-Marxisten. Die Antifa-Atz*innen. Die Rentner ohne Rente. Die zarten Radikalen, die Azubis und die Studis. Kommt zum Klassentreffen, für ein wenig Nachsitzen gegen das Bestehende.
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